[ Ungewollt geduldet ]
 
 
Izmir 2023

[ Ungewollt geduldet ]
 
 
Izmir 2018

[ Wie Hunde ]
 
In dieser Arbeit behandle ich die gesellschaftlichen Veränderungen in den Townships Südafrikas, 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid. Ich kam dazu, als ich 2013 das Land bereiste und feststellen musste, wie sehr sich südafrikanische Weiße vor den Townships und ihren Bewohner fürchteten und gleichzeitig wenig über sie wussten. Geschichten über Gewalt und Kriminalität in der Umgebung von Townships sind so präsent, dass das Wort Township beinahe zum Synonym für diese Ausdrücke wird. Man versteckt sich hinter hohen Mauern, Sicherheitsschleusen und elektrischen Zäunen und erzählt diese Geschichten, während im Schlafzimmer die Haushäterin die Betten macht und draußen der Gärtner den Pool reinigt. Beide sind schwarz. Beide leben in Townships. Dieses Paradoxon ließ mich seitdem nicht mehr los. Wie kann es sein, dass sich in einem Land, selbst 20 Jahre nach Abschaffung der Rassentrennungsgesetze und Festschreibung der Gleichheit in der Verfassung, scheinbar so wenig verändert hat. Ich beschloss zu dieser Zeit, Antworten auf diese Fragen zu finden und mich mit diesem Thema auseinander zu setzen. Ich wollte die Menschen kennen lernen, die abends in Ihre Townships zurück kehren und mit eigenen Augen sehen, wie es dort wirklich ist und wer sie wirklich sind. Ich lernte Menschen kennen, die sehr offen über ihre persönlichen Erfahrungen sprachen, ihre  Ängste und Hoffnungen offenbarten und mir einen umfangreichen Einblick in ihr Leben im Township Soweto gaben.

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Ich habe mich in dieser Arbeit mit Menschen beschäftigt die am apallischen Syndrom leiden oder  anders gesagt, im Zustand des Wachkomas sind. Ich durfte Menschen kennen lernen, denen leider die Möglichkeit genommen wurde an der Welt teilzunehmen, wie wir sie wahrnehmen und leben. Ich lernte Angehörige kennen, die trotz der mehr als geringen Chance auf eine Rückkehr des Ehemannes oder Sohnes die Hoffnung nicht aufgeben und durfte auch an vielen Gesprächen und sogar an kleinen Wundern teilhaben. Dies hat mich dabei unterstützt mich nicht auf den Stillstand der Wachkomapatienten zu fixieren sondern sie auf ihrem Weg ein kleines Stück zu begleiten. Ich habe ein stilles Thema gewählt doch habe ich Bilder gefunden, die laut und deutlich sprechen. Ich möchte mit meinen Bildern versuchen, einen Teil dieser Menschen wieder mit in eine Welt zu nehmen, der sie leider nicht mehr folgen können.